Sorapissee mit Hund

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Sorapissee mit Hund?

Die Wanderung zum Lago di Sorapis über den Normalweg 215 ist für Hunde ein alpiner Härtetest, der nur geübten Bergwanderern zu empfehlen ist. Der Weg beinhaltet ausgesetzte, seilgesicherte Felsbänder und erfordert vom Hund absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Kritisch sind Eisentreppen und Gitterroste, die dein Hund ohne Angst bewältigen oder bei denen du ihn unterstützen musst. Aufgrund der extremen Beliebtheit des Sees herrscht im Sommer großer Andrang, weshalb dein Vierbeiner auch mit Menschenmassen gut zurechtkommen sollte. Wichtig sind: Leinenpflicht im gesamten Gebiet und das Mitführen von ausreichend Wasser, da es kaum Quellen gibt. Für unerfahrene Hunde ist die Tour nicht geeignet.

Der Lago di Sorapis in der Provinz Belluno ist mit seinem leuchtenden, milchig-türkisen Wasser eines der spektakulärsten Ziele in den Dolomiten. Die Wanderung dorthin, meist über den Normalweg 215 vom Passo Tre Croci aus, ist jedoch keine gemütliche Talwanderung. Für eine erfolgreiche und sichere Tour mit Hund ist ein hohes Maß an Erfahrung, Trittsicherheit und mentaler Stärke deines Vierbeiners absolut notwendig. Obwohl der Weg 215 technisch nur als “leicht bis mittel” gilt, liegen die Tücken in den alpinen Passagen, die besondere Vorsicht erfordern. Dein Hund sollte wirklich geübt im Bergwandern sein und über exzellente Kondition verfügen. Die reine Gehzeit von etwa vier bis fünf Stunden (hin und zurück) ist dabei nur ein Teil der Herausforderung.

Der mittlere Abschnitt der Wanderung führt über schmale, teils stark ausgesetzte Steige, die direkt an Felswänden entlangführen. Hier gibt es keine Ausweichmöglichkeit, und dein Hund muss absolut trittsicher sein, um weder sich selbst noch dich in Gefahr zu bringen. Abschnitte sind mit Drahtseilen gesichert; diese sind für Menschen gedacht, aber dein Hund muss die Felsbänder und Grate selbstständig an der Leine meistern.

Lago di Sorapis mit Hund - wenn es dein Hund nicht mehr schafft, musst du ihn tragen
Lago di Sorapis mit Hund – wenn es dein Hund nicht mehr schafft, musst du ihn tragen

Die Herausforderung: Eisentreppen und Massenandrang

Der kritischste Punkt für Hunde sind die kürzeren, aber vorhandenen Eisenkonstruktionen auf dem Weg:

  1. Offene Eisentreppen und Gitterroste: Der Weg 215 beinhaltet Passagen mit offenen Eisentreppen und Stahlgitterbrücken. Viele Hunde haben Angst vor diesem Untergrund oder den hohen Stufen. Ist dein Hund nicht daran gewöhnt oder zeigt er hier Unsicherheit, musst du bereit sein, ihn zu stützen, zu tragen oder ihm über die hohen Absätze zu helfen. Ein stabiles, klettertaugliches Geschirr ist dabei unverzichtbar.
  2. Menschenmassen: Der Lago di Sorapis ist berühmt und zieht in der Hochsaison (Juli und August) riesige Besucherströme an. Dein Hund darf keine Angst vor vielen Menschen haben und muss im Gedränge gelassen bleiben. Da es auf den Felsbändern eng wird, kommt es unweigerlich zu Stopps und Begegnungen. Um den schlimmsten Andrang zu vermeiden, solltest du deutlich vor 8 Uhr morgens am Passo Tre Croci starten. –> wann ist die beste Zeit für den Lago di Sorapis?

Regeln in den Dolomiten

Als Halter musst du die Regeln der Region (Venetien/Dolomiten) strikt beachten:

  • Leinenpflicht: Im gesamten Gebiet, auf dem Wanderweg, am See und an der Rifugio Vandelli, gilt ausnahmslose Leinenpflicht.
  • Maulkorbpflicht (Mitführen): In Italien ist das Mitführen eines Maulkorbs gesetzlich vorgeschrieben, selbst wenn er nicht permanent getragen werden muss. Sei darauf vorbereitet, ihn in vollen Bereichen oder in der Nähe der Hütte anzulegen.

Persönliches Fazit zum Lago di Sorapis mit Hund

Es ist absolut nachvollziehbar, dass der wunderschöne Lago di Sorapis ein Sehnsuchtsziel für viele Hundebesitzer ist, die gerne alpine Touren planen – die türkisblaue Farbe des Sees ist legendär. Dennoch muss ich mit Nachdruck betonen: Die Wanderung über den Normalweg 215 ist weder für jeden Hund noch für jeden Halter geeignet. Angesichts der anspruchsvollen, ausgesetzten Passagen mit teils tödlicher Absturzgefahr ist diese Route für ungeübte Hunde, ängstliche Tiere oder Teams ohne alpine Erfahrung schlicht zu gefährlich. Es gibt deutlich bessere, hundefreundlichere Alternativen, die ebenfalls großartige Naturerlebnisse bieten, ohne das Risiko eingehen zu müssen, dass der Hund auf Gitterrosten oder schmalen, ungesicherten Felsbändern in Panik gerät. Besser geeignete Wanderziele für Mensch und Hund sind beispielsweise: der Schlegeis Speicher, die Touren rund um die Schrammsteine
in der Sächsischen Schweiz, die Schwedenlöcher, das Felsenlabyrinth Luisenburg oder das berühmte Prebischtor in der Böhmischen Schweiz.

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